Spiritogre
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Dies gesagt, der 16:10 Bildschirm mit sieben Zoll Diagonale mag einer der größten für diese Art von Geräten sein, vernünftiges Bedienen eines Computer-Desktops ist meiner Ansicht nach aber so ziemlich ausgeschlossen. Der Mauszeiger ist nur wenige Pixel groß und auch die generelle Beschriftung ist winzig. Um darauf vernünftig arbeiten zu können sehe ich zehn bis zwölf Zoll Bildschirme als absolutes Minimum.
Glücklicherweise bietet Valve da Abhilfe, einen Tag nach Erhalt des Steamdecks wurde endlich die lang ersehnte Dockingstation veröffentlicht. Damit lässt sich das Deck in einen „vollwertigen“ Desktop PC verwandeln. Die Dockingstation bietet eine USB-C Buchse für den Anschluss des mitgelieferten zweiten Netzteils, einen Ethernet-Port, jeweils einen HDMI und einen Display Port Anschluss für externe Monitore mit einem Ausgangssignal von bis zu 4k Auflösung bei 60Hz sowie drei normale USB-Anschlüsse für Maus, Tastatur oder Gamepad. Der Knackpunkt ist der Preis, das offizielle Steamdeck Dock schlägt mit 99 Euro zu Buche.
Für Leute wie mich, die so eine Station nur gelegentlich nutzen um im Desktop was einzustellen ist das offizielle Dock preislich schon hart. Wer das Deck aber viel stationär am TV betreibt, für den lohnt es sich vielleicht. Ich habe dann zu einem Drittanbieterdock gegriffen, das auf vielen Webseiten als das bisher beste Dock für das Steamdeck empfohlen wurde (bevor das offizielle erschien). Der JSaux USB-C 6-in-1 Multifunction Adapter sieht praktisch identisch aus wie das Original-Dock, allerdings wird kein Netzteil mitgeliefert und es fehlt der Display Port Ausgang. Dafür kostet es mit 49 Euro mal gerade die Hälfte. Wer nicht das Netzteil vom Steamdeck verwenden möchte bekommt für 20 bis 25 Euro auch Ersatz, was also immer noch einer Ersparnis von 25 bis 30 Euro im Vergleich zum Originalzubehör ausmacht.
Alles angeschlossen erschien der Desktop als Zweitbildschirm auch sofort problemlos auf dem externen Monitor. Um alle Desktop Icons auf dem großen Schirm zu haben habe ich ihn als primären Monitor festgelegt und da mein 27 Zoll Bildschirm mit 1980 x 1080 Bildpunkten läuft und auch Freesync unterstützt und bis zu 75 Hz Bildwiederholrate bietet dies entsprechend auch gleich eingestellt, was völlig problemlos und einfach erledigt war.
So weit, so gut also. Dann kam die erste Hürde. Als Webbrowser ist Firefox vorinstalliert. Ich wollte aber gerne meinen aktuell überall sonst auf Windows und Android verwendeten Vivaldi Browser nutzen. Das Steamdeck bietet ein Tool Namens Discover, in dem alle für Steam OS (Arch Linux) vom Hersteller gesammelten Programme zum Download in einem Repository angeboten werden. Naturgemäß war Vivaldi nicht darunter. Also bin ich zunächst auf die Vivaldi Webseite und dort schlägt er mir vor den Browser als Paket für Debian Linux herunterzuladen. Gesagt, getan aber was nun? Ein Doppelklick auf so eine *.deb Datei die letztlich nur ein gepacktes Archiv ist hat unter Linux keine Auswirkungen. Auch die Anleitung für eine manuelle Installation über die Shell führte zu nichts. Meine Nachforschungen brachten mich zunächst dahin, dass ich ein Programm bräuchte, das unter Arch halt Debian Pakete ausführen und installieren kann. Das Programm was es bei Github geben sollte wiederum zu installieren brachte dann die nächste Herausforderung mit sich, sodass ich es erst einmal sein gelassen habe, da für die Installation mit dem Befehl „sudo“ in der Shell ein Administrator Passwort benötigt wird, was es allerdings nicht gibt. Die Lösung fand sich dann letztendlich allerdings auf Reddit, dort gab es einen Link zu einer Vivaldi Hilfeseite auf der sich ein Script herunterladen ließ, welches dann über die Textshell ausgeführt werden konnte und Vivaldi letztlich selbst installiert hat. Somit brauchte ich das Programm für Debian auch gar nicht.
Ähnlich ging dann auch die Installation von Softmaker Free Office 2021 vonstatten. Discover bot wieder nur bekannte aber schlechtere Standardsoftware wie Libre- und Open Office. Bei Softmaker Free Office war hier das Installationsskript sogar gleich auf der Downloadseite mit verlinkt. Also erst Paket heruntergeladen, dann Installationsskript in den gleichen Ordner nachgeladen, Installationsskript Eigenschaften auf „ausführbares Programm“ geändert, doppelt draufgeklickt, es öffnete sich das Script in einer Shell und hat das Office Paket problemlos installiert. Die Icon-Verknüpfungen für den Desktop musste ich mir dann allerdings selbst aus dem „Startmenü“ kopieren.
Aber egal, ich will auf dem Teil ja spielen und Webbrowser oder Office sind nur für Notfälle gedacht, also weiter zu EmuDeck. Ein Programm, das alle möglichen Emulatoren unter seiner Oberfläche vereint und selbst konfiguriert und sich sogar mit einem neuen Karteireiter in die Steam GUI integriert, aufgepasst, das gilt nur für den „Big Picture Mode“ und nur, wenn bisher keine Steam fremden Programme installiert waren, sonst existiert dieser Reiter schon und die Emus werden entsprechend mit integriert. EmuDeck zu installieren war tatsächlich relativ einfach, zunächst auf die Webseite, das Startprogramm runtergeladen, dann aus dem Downloadordner auf den Desktop kopiert und mit einem Rechtsklick die Eigenschaften ausgewählt, dort „ausführbares Programm“ angeklickt und gespeichert. Zuletzt dann nur noch mit einem Doppelklick auf das Icon das Programm aufgerufen und die Installation gestartet. Ging doch einfach, oder?
Im Übrigen kann der ambitionierte Anwender zwar als Sprachunterstützung für die Eingabe von Texten deutsch nachinstallieren, zu finden in der Taskbar rechts unten neben der Uhr, das gesamte System an sich ist aber auf Englisch. Deutsch als Systemsprache ist aktuell nicht erhältlich, was ich dann doch tatsächlich ein wenig armselig fand. In den Systemeinstellungen erscheint beinahe höhnisch ein „There are no additional languages available on this system.“
Direkt über diesen nicht vorhandenen Spracheinstellungen finden sich dann tatsächlich die Benutzerkonten. Und hier könnte dann auch endlich ein Passwort eingegeben werden, wenn er das denn speichern wollen würde und nicht mit einer Fehlermeldung sämtliche Änderungen im Administratorkonto verweigert. Eine kurze Suche im Netz ergab, der aktuelle Administrator „Steam Deck User“ sollte nicht geändert werden, weil er für das System scheinbar extrem wichtig ist. Nur welches Passwort hat er? Abhilfe verschafft hier zunächst einfach einen neuen User anzulegen, der ebenfalls Administratorrechte innehält und auf diesen zu wechseln, wenn in der Shell oder auf dem Desktop systemkritische Änderungen anstehen. Zum Beispiel wurde ich aufgefordert das Passwort einzugeben, weil ein Browser wie Vivaldi eben Passwörter speichern kann und Linux diese scheinbar in einer gesicherten „Wallet“ ablegen will.
So, nachdem ich nun über 2000 Wörter lang über das ganze Drumherum geschwafelt habe wird es Zeit endlich ans Eingemachte zu gelangen. Der Grund, warum das Steamdeck existiert: Dem Zocken!
Glücklicherweise bietet Valve da Abhilfe, einen Tag nach Erhalt des Steamdecks wurde endlich die lang ersehnte Dockingstation veröffentlicht. Damit lässt sich das Deck in einen „vollwertigen“ Desktop PC verwandeln. Die Dockingstation bietet eine USB-C Buchse für den Anschluss des mitgelieferten zweiten Netzteils, einen Ethernet-Port, jeweils einen HDMI und einen Display Port Anschluss für externe Monitore mit einem Ausgangssignal von bis zu 4k Auflösung bei 60Hz sowie drei normale USB-Anschlüsse für Maus, Tastatur oder Gamepad. Der Knackpunkt ist der Preis, das offizielle Steamdeck Dock schlägt mit 99 Euro zu Buche.
Für Leute wie mich, die so eine Station nur gelegentlich nutzen um im Desktop was einzustellen ist das offizielle Dock preislich schon hart. Wer das Deck aber viel stationär am TV betreibt, für den lohnt es sich vielleicht. Ich habe dann zu einem Drittanbieterdock gegriffen, das auf vielen Webseiten als das bisher beste Dock für das Steamdeck empfohlen wurde (bevor das offizielle erschien). Der JSaux USB-C 6-in-1 Multifunction Adapter sieht praktisch identisch aus wie das Original-Dock, allerdings wird kein Netzteil mitgeliefert und es fehlt der Display Port Ausgang. Dafür kostet es mit 49 Euro mal gerade die Hälfte. Wer nicht das Netzteil vom Steamdeck verwenden möchte bekommt für 20 bis 25 Euro auch Ersatz, was also immer noch einer Ersparnis von 25 bis 30 Euro im Vergleich zum Originalzubehör ausmacht.
Alles angeschlossen erschien der Desktop als Zweitbildschirm auch sofort problemlos auf dem externen Monitor. Um alle Desktop Icons auf dem großen Schirm zu haben habe ich ihn als primären Monitor festgelegt und da mein 27 Zoll Bildschirm mit 1980 x 1080 Bildpunkten läuft und auch Freesync unterstützt und bis zu 75 Hz Bildwiederholrate bietet dies entsprechend auch gleich eingestellt, was völlig problemlos und einfach erledigt war.
So weit, so gut also. Dann kam die erste Hürde. Als Webbrowser ist Firefox vorinstalliert. Ich wollte aber gerne meinen aktuell überall sonst auf Windows und Android verwendeten Vivaldi Browser nutzen. Das Steamdeck bietet ein Tool Namens Discover, in dem alle für Steam OS (Arch Linux) vom Hersteller gesammelten Programme zum Download in einem Repository angeboten werden. Naturgemäß war Vivaldi nicht darunter. Also bin ich zunächst auf die Vivaldi Webseite und dort schlägt er mir vor den Browser als Paket für Debian Linux herunterzuladen. Gesagt, getan aber was nun? Ein Doppelklick auf so eine *.deb Datei die letztlich nur ein gepacktes Archiv ist hat unter Linux keine Auswirkungen. Auch die Anleitung für eine manuelle Installation über die Shell führte zu nichts. Meine Nachforschungen brachten mich zunächst dahin, dass ich ein Programm bräuchte, das unter Arch halt Debian Pakete ausführen und installieren kann. Das Programm was es bei Github geben sollte wiederum zu installieren brachte dann die nächste Herausforderung mit sich, sodass ich es erst einmal sein gelassen habe, da für die Installation mit dem Befehl „sudo“ in der Shell ein Administrator Passwort benötigt wird, was es allerdings nicht gibt. Die Lösung fand sich dann letztendlich allerdings auf Reddit, dort gab es einen Link zu einer Vivaldi Hilfeseite auf der sich ein Script herunterladen ließ, welches dann über die Textshell ausgeführt werden konnte und Vivaldi letztlich selbst installiert hat. Somit brauchte ich das Programm für Debian auch gar nicht.
Ähnlich ging dann auch die Installation von Softmaker Free Office 2021 vonstatten. Discover bot wieder nur bekannte aber schlechtere Standardsoftware wie Libre- und Open Office. Bei Softmaker Free Office war hier das Installationsskript sogar gleich auf der Downloadseite mit verlinkt. Also erst Paket heruntergeladen, dann Installationsskript in den gleichen Ordner nachgeladen, Installationsskript Eigenschaften auf „ausführbares Programm“ geändert, doppelt draufgeklickt, es öffnete sich das Script in einer Shell und hat das Office Paket problemlos installiert. Die Icon-Verknüpfungen für den Desktop musste ich mir dann allerdings selbst aus dem „Startmenü“ kopieren.
Aber egal, ich will auf dem Teil ja spielen und Webbrowser oder Office sind nur für Notfälle gedacht, also weiter zu EmuDeck. Ein Programm, das alle möglichen Emulatoren unter seiner Oberfläche vereint und selbst konfiguriert und sich sogar mit einem neuen Karteireiter in die Steam GUI integriert, aufgepasst, das gilt nur für den „Big Picture Mode“ und nur, wenn bisher keine Steam fremden Programme installiert waren, sonst existiert dieser Reiter schon und die Emus werden entsprechend mit integriert. EmuDeck zu installieren war tatsächlich relativ einfach, zunächst auf die Webseite, das Startprogramm runtergeladen, dann aus dem Downloadordner auf den Desktop kopiert und mit einem Rechtsklick die Eigenschaften ausgewählt, dort „ausführbares Programm“ angeklickt und gespeichert. Zuletzt dann nur noch mit einem Doppelklick auf das Icon das Programm aufgerufen und die Installation gestartet. Ging doch einfach, oder?
Im Übrigen kann der ambitionierte Anwender zwar als Sprachunterstützung für die Eingabe von Texten deutsch nachinstallieren, zu finden in der Taskbar rechts unten neben der Uhr, das gesamte System an sich ist aber auf Englisch. Deutsch als Systemsprache ist aktuell nicht erhältlich, was ich dann doch tatsächlich ein wenig armselig fand. In den Systemeinstellungen erscheint beinahe höhnisch ein „There are no additional languages available on this system.“
Direkt über diesen nicht vorhandenen Spracheinstellungen finden sich dann tatsächlich die Benutzerkonten. Und hier könnte dann auch endlich ein Passwort eingegeben werden, wenn er das denn speichern wollen würde und nicht mit einer Fehlermeldung sämtliche Änderungen im Administratorkonto verweigert. Eine kurze Suche im Netz ergab, der aktuelle Administrator „Steam Deck User“ sollte nicht geändert werden, weil er für das System scheinbar extrem wichtig ist. Nur welches Passwort hat er? Abhilfe verschafft hier zunächst einfach einen neuen User anzulegen, der ebenfalls Administratorrechte innehält und auf diesen zu wechseln, wenn in der Shell oder auf dem Desktop systemkritische Änderungen anstehen. Zum Beispiel wurde ich aufgefordert das Passwort einzugeben, weil ein Browser wie Vivaldi eben Passwörter speichern kann und Linux diese scheinbar in einer gesicherten „Wallet“ ablegen will.
So, nachdem ich nun über 2000 Wörter lang über das ganze Drumherum geschwafelt habe wird es Zeit endlich ans Eingemachte zu gelangen. Der Grund, warum das Steamdeck existiert: Dem Zocken!